Erneuerbare Energien machen Strom teuer – stimmt das?

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Kaum steigen die Strompreise oder trudelt die nächste hohe Stromrechnung ins Haus, wird oft ein Schuldiger ausgemacht: „Die Energiewende mit ihren erneuerbaren Energien macht den Strom unbezahlbar!“ Solche Aussagen kursieren auf Social Media und in politischen Debatten – doch was ist dran an diesem Vorwurf? Dieser Artikel untersucht die Fakten, stützt sich auf aktuelle Studien und entkräftet gängige Missverständnisse.

🔴 Mythos

„Erneuerbare Energien machen Strom unbezahlbar!“

✅ Fakt

Die Behauptung, dass erneuerbare Energien den Strom unbezahlbar machen, ist nachweislich falsch. Wind- und Solaranlagen wirken an der Strombörse preisdämpfend, da sie Strom zu sehr niedrigen Grenzkosten produzieren und teurere fossile Kraftwerke verdrängen. In Zeiten hoher Einspeisung erneuerbarer Energien fallen die Großhandelspreise oft besonders niedrig aus, manchmal sogar in den negativen Bereich. Haupttreiber hoher Strompreise sind teure fossile Energieträger wie Gas und Kohle, nicht die Erneuerbaren.

📉 Was kostet Strom aktuell an der Börse?
Die Strommarktdaten auf SMARD.de zeigen stündlich, wie stark Wind- und Sonnenstrom die Preise beeinflussen – oft deutlich unter dem Niveau fossiler Kraftwerke.

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📊 Der Merit-Order-Effekt: Wie Erneuerbare Preise senken

Strom wird an der Börse nach dem Merit-Order-Prinzip gehandelt: Die günstigsten Kraftwerke speisen zuerst ein, und das letzte benötigte Kraftwerk bestimmt den Preis für alle. Wind- und Solaranlagen haben nahezu keine Betriebskosten, weshalb sie teure Gas- und Kohlekraftwerke verdrängen. Je mehr Ökostrom im Netz ist, desto niedriger ist der Börsenpreis. Studien zeigen, dass dieser Effekt zwischen 2014 und 2018 die Spotmarktpreise um bis zu 8,89 Cent/kWh senkte (ScienceDirect, 2020).

🌞 Wind und Sonne: Die günstigsten Stromquellen

Die Stromgestehungskosten für Photovoltaik-Großanlagen liegen bei 3–5 Cent/kWh, für Onshore-Windkraft bei 4–8 Cent/kWh, während neue Gas- oder Kohlekraftwerke deutlich teurer sind. Laut einer Studie des Fraunhofer ISE (August 2024) sind Solar- und Windkraft die kostengünstigsten Technologien. Zudem deckten Erneuerbare 2024 erstmals über 60 % des deutschen Stromverbrauchs, mit einem Rekord von 72,2 TWh Solarstrom (Fraunhofer ISE, Januar 2025).

📊 Stromgestehungskosten und Anteil Erneuerbarer Energien

Die folgenden Daten zeigen, warum erneuerbare Energien wie Wind- und Solarstrom die günstigsten Stromquellen sind – und ihren Anteil am Strommix kontinuierlich erhöhen.

Stromgestehungskosten 2024
Technologie Kosten (Cent/kWh)
Photovoltaik (PV) 3,0–5,0
Windkraft (Onshore) 4,1–9,2
Gas-Kraftwerke 12,9–132,7
Kohlekraftwerke > 10,0

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Quelle: Fraunhofer ISE (2024)

Anteil Erneuerbarer Energien am Stromverbrauch
Jahr Anteil (%) Quelle
2000 6,3 UBA
2013 25,0 UBA
2023 57,1 Fraunhofer ISE
2024 62,7 Fraunhofer ISE

🌀 Kontext: Warum die Energiewende erfolgreich ist

Die Vorstellung, Erneuerbare würden Strom teurer machen, entstand durch die frühere EEG-Umlage und hohe Endkundenpreise. Seit der Abschaffung der EEG-Umlage 2022 und durch den massiven Ausbau von Wind- und Solarenergie sinken die Börsenpreise jedoch deutlich. Laut dem BEE (Januar 2025) fiel der Börsenstrompreis 2024 um fast 20 % im Vergleich zu 2023, während die CO₂-Emissionen ein historisches Tief erreichten. Der durchschnittliche Großhandelspreis lag 2024 bei 78,51 €/MWh, 17,5 % niedriger als 2023 (Bundesnetzagentur, Januar 2025).

💡 Warum sind Endkundenpreise hoch?

Trotz sinkender Börsenpreise bleiben die Endkundenpreise hoch, da Steuern, Netzentgelte und Abgaben über 50 % der Stromrechnung ausmachen. 2022 zahlten Haushalte im Schnitt 40,07 Cent/kWh, hauptsächlich wegen hoher Beschaffungskosten und Netzentgelte (Clean Energy Wire, Januar 2023). Im Oktober 2024 lag der Großhandelspreis bei 86,29 €/MWh, was ein Rückgang von über 40 % seit dem Höchststand 2022 ist (Statista, Mai 2025). Langfristige Verträge und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen tragen ebenfalls zu hohen Endkundenpreisen bei.

📈 Entkräftung von Gegenargumenten

Manche behaupten, Erneuerbare erhöhen die Stromkosten durch Subventionen oder Netzengpässe. Studien zeigen jedoch, dass Erneuerbare die Spotmarktpreise senken, während hohe Endkundenpreise durch Netzentgelte und Steuern bedingt sind (ScienceDirect, 2020). Zudem können temporäre Preisspitzen durch hohe Gaspreise oder Netzengpässe entstehen, doch der langfristige Effekt von Erneuerbaren ist preisdämpfend (FfE, Oktober 2024). Die Energiewende reduziert zudem die Abhängigkeit von teuren fossilen Importen.

🔮 Ausblick: Erneuerbare als Schlüssel zur Kostensenkung

Die Energiewende macht Deutschland unabhängiger von volatilen fossilen Brennstoffen. Ab Januar 2025 werden Einspeisevergütungen für neue Wind- und Solaranlagen bei negativen Strompreisen ausgesetzt, was die Marktorientierung fördert (Clean Energy Wire, November 2024). Prognosen zufolge könnten die Unterstützungskosten für Erneuerbare 2025 auf 18 Milliarden Euro sinken, ein Rückgang gegenüber 2024 (Clean Energy Wire, Oktober 2024).

✅ Fazit

Die Aussage, Erneuerbare Energien machten Strom unbezahlbar, ist nachweislich falsch. Der Börsenstrompreis ist am günstigsten, wenn viel Wind- und Sonnenstrom eingespeist wird. Die Erzeugungskosten für Erneuerbare sinken kontinuierlich, und ihr Anteil am Strommix wächst rasant. Langfristig machen Erneuerbare den Strom preiswerter, unabhängiger und klimafreundlicher. Hohe Endkundenpreise resultieren aus Steuern und Netzentgelten, nicht aus Erneuerbaren. Der Mythos hält keiner Analyse stand.


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