JDBC – Was ist das eigentlich?

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Java Database Connectivity, kurz JDBC, ist eine API (Application Programming Interface) in Java, die für die Kommunikation mit verschiedenen Datenbanken zuständig ist. Sie ermöglicht es Java-Anwendungen, SQL-Befehle auszuführen und Datenbankergebnisse zu verarbeiten. Der Clou an JDBC ist seine Flexibilität: Es unterstützt zahlreiche Datenbanktreiber, sodass man denselben Java-Code mit geringfügigen Anpassungen für verschiedene Datenbanksysteme verwenden kann.

Datenbanktreiber für verschiedene Systeme – Beispiel JTOPEN

Ein Paradebeispiel dafür ist der JTOpen-Treiber für IBM System i (früher bekannt als AS400). JTOpen (Open-Source) enthält einen Treiber, der JDBC unterstützt und so Java-Anwendungen ermöglicht, mit AS400-Systemen zu interagieren. Der Einsatz von JDBC, speziell mit JTOpen auf der AS400, hat den Vorteil, dass einmal geschriebener Java-Code auf andere Systeme übertragbar ist – etwas, das mit der traditionellen IBM-RPG-Sprache nicht so einfach möglich wäre.

Die Connection-URL – Das Tor zur Datenbank

Die JDBC Connection-URL ist quasi die Adresse und der Zugangsschlüssel zur Datenbank. Jeder JDBC-Treiber hat seine eigene Syntax, aber das Grundschema ist oft ähnlich. Für JTOpen und AS400 sieht die URL beispielsweise so aus:

jdbc:as400://your-system/database;translate binary=true

Hierbei ist jdbc:as400 der Protokoll- und Treiberteil, your-system ist der Netzwerkname oder die IP-Adresse des AS400-Systems, und database ist der Name der Datenbank. Der Parameter translate binary=true ist spezifisch für AS400 und sorgt dafür, dass binäre Daten korrekt übersetzt werden. Weitere Details zu den möglichen JDBC-JT400-Properties auf auf der offiziellen Website.

Einfaches Beispiel für eine Datenbankverbindung in Java

Der Beispielcode zeigt, wie man eine Datenbankverbindung in Java herstellt:

   public Connection getDatabaseConnection(Connection con, String driver, String url, String user, String pwd) {

      if (con == null) {
         try {
            Class.forName(driver);
            con = DriverManager.getConnection(url, user, pwd);
         } catch (Exception e) {
            //Handle Exception
         }
      }
      return con;
   }

In diesem Code wird versucht, eine DB-Verbindung herzustellen, wenn noch keine besteht. Class.forName(driver) lädt den JDBC-Treiber, und DriverManager.getConnection erstellt die Verbindung mit den bereitgestellten Anmeldeinformationen.

Optimale SQL-Clients für JDBC: SQuirreL SQL Client und SQL Workbench/J

Um das Potenzial von JDBC voll auszuschöpfen, ist es wichtig, effiziente und benutzerfreundliche SQL-Clients zu verwenden. Der „SQuirreL SQL Client“ (zu finden unter squirrel-sql.sourceforge.io) ist dabei eine hervorragende Wahl. Dieser beliebte, Open-Source SQL-Client zeichnet sich durch seine Kompatibilität mit einer Vielzahl von Datenbanken aus. Besonders bemerkenswert ist seine Benutzerfreundlichkeit, die es sowohl Anfängern als auch erfahrenen Entwicklern ermöglicht, sich schnell zurechtzufinden. Zu den Kernfunktionen gehören das Ausführen von SQL-Abfragen, das Durchsuchen von Datenbank-Metadaten und weitere nützliche Werkzeuge, die die Datenbankverwaltung und -entwicklung erleichtern.

Ein weiteres leistungsstarkes Tool ist „SQL Workbench/J„, zu finden auf sql-workbench.eu. Dieser Client mag vielleicht nicht so weit verbreitet sein wie SQuirreL, aber er bietet enorm leistungsstarke Funktionen, insbesondere im Bereich des Skriptings und der Automatisierung von SQL-Aufgaben. SQL Workbench/J unterstützt eine breite Palette von JDBC-Treibern und ist damit perfekt geeignet, um komplexe Datenbankaufgaben zu bewältigen. Seine Vielseitigkeit macht ihn zu einem unverzichtbaren Werkzeug für Entwickler, die in der Lage sein müssen, effizient mit verschiedenen Datenbanksystemen zu arbeiten.

Beide SQL-Clients sind exzellente Ressourcen für jeden, der mit JDBC arbeitet, und ergänzen sich gegenseitig in ihren Funktionen und Stärken. Mit ihnen lässt sich das Beste aus den vielfältigen Möglichkeiten, die JDBC bietet, herausholen.

Einrichtung von SQL Workbench/J für die Verbindung mit IBM DB2 UDB für AS/400

Die Nutzung von SQL Workbench/J für die Verbindung mit IBM DB2 UDB für AS/400 erfordert einige vorbereitende Schritte. Hier ist eine schrittweise Anleitung, um alles einzurichten:

  1. Download des JDBC-Treibers
    Zuerst muss das benötigte Zip-File von der JTOpen-Seite heruntergeladen werden. Dieses findet man unter sourceforge.net/projects/jt400/. Nach dem Download extrahiere die Datei jt400.jar, die für die Verbindung mit deiner Java-Version erforderlich ist.
  2. Einrichten des Treibers in SQL Workbench/J
    Starte SQL Workbench/J und gehe zu „File > Connect Window“. Wähle dann „Manage Drivers“ aus und suche den Eintrag „IBM DB2 UDB for AS/400 (iSeries)“. Hier musst du nun unter „Library“ die zuvor heruntergeladene Datei jt400.jar auswählen.

    Configure JDBC Jar

    Configure JDBC Jar

  3. Konfiguration des Treibers
    Lasse die Standardeinstellungen unverändert. Der Classname sollte "com.ibm.as400.access.AS400JDBCDriver" sein, und die Sample-URL lautet: jdbc:as400://server_name/database_name. Diese Angaben sind notwendig, um eine erfolgreiche Verbindung herzustellen.
  4. Anlegen eines neuen Connection-Profils
    Gehe zurück zu „File > Connect Window“ und lege dort ein neues Connection-Profil an. Dieses Profil wird für die Verbindung zu deiner AS/400-Datenbank verwendet.

    Configure JDBC Connection

    Configure JDBC Connection

  5. Profil speichern, mit DB verbinden und ein Test-Statement ausführen:

    Test SQL Select

    Test SQL Select

Vergleich „Green-Screen“ – STRSQL-Sitzung:

Test SQL Select green

Test SQL Select green

Vielseitige JDBC-Treiber für Diverse Datenbanksysteme

Neben IBM DB2 UDB für AS/400, für das der JTOpen-Treiber verwendet wird, gibt es eine Vielzahl weiterer Datenbanken, die über JDBC angesprochen werden können. Ein prominentes Beispiel ist der MySQL JDBC Treiber (auch bekannt als Connector/J), der eine robuste Lösung für die Anbindung an MySQL-Datenbanken bietet. Dieser ist unter dev.mysql.com erhältlich.

Für PostgreSQL gibt es den JDBC Treiber PgJDBC, der für seine Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit bekannt ist. Man findet ihn auf jdbc.postgresql.org. Ebenso ist der offizielle JDBC Treiber von Microsoft für den Microsoft SQL Server eine beliebte Wahl. Dieser unterstützt eine breite Palette von SQL Server-Funktionen und ist optimal für eine nahtlose Integration in Java-Anwendungen. Er ist verfügbar unter docs.microsoft.com.

Für Oracle-Datenbanken steht der Oracle JDBC Treiber zur Verfügung, der speziell für die Verwendung mit Oracle-Datenbanken optimiert wurde und auf der Oracle-Website unter oracle.com zu finden ist. Diese Treiber ermöglichen eine effiziente und flexible Entwicklung von Java-Anwendungen, die mit den unterschiedlichsten Datenbanksystemen kommunizieren können, und sind unverzichtbare Werkzeuge in der Toolbox eines jeden Java-Entwicklers.

Ausblick: Praktische Anwendungen mit dem DB2/400-Datenbanktreiber

In zukünftigen Beiträgen werden wir uns intensiver mit dem DB2/400-Datenbanktreiber und dessen praktischen Einsatzmöglichkeiten beschäftigen. Wir planen, spannende Demo-Anwendungen zu entwickeln, die die Stärken und Vielseitigkeit des DB2/400-Datenbanktreibers in realen Szenarien aufzeigen. Diese Demos sollen nicht nur die technischen Aspekte beleuchten, sondern auch praktische Tipps und Best Practices für die Arbeit mit IBM’s DB2 auf AS/400 in Java-Umgebungen bieten.

Wir werden uns mit verschiedenen Anwendungsfällen beschäftigen, von einfachen Datenabfragen bis hin zu komplexen Datenmanipulationen und Transaktionsmanagement. Dabei wird der Fokus darauf liegen, wie Java-Entwickler effizient und effektiv mit dieser mächtigen Datenbank interagieren können. Unser Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis für die Integration von Java-Anwendungen mit dem DB2/400-Datenbanktreiber zu vermitteln und die Brücke zwischen Theorie und Praxis zu schlagen.

Seid gespannt auf die kommenden Beiträge, in denen wir tiefer in die Welt der Datenbankanwendungen eintauchen und zeigen, wie man das volle Potenzial des DB2/400-Datenbanktreibers ausschöpft!